Weltfrauentag – Warum dieser Tag so wichtig ist

Weltfrauentag – Warum dieser Tag so wichtig ist

 

Heute ist internationaler Frauentag oder wie er auch oft genannt wird: feministischer Kampftag. Es geht nämlich darum, auf die Benachteiligungen von Frauen auf der ganzen Welt aufmerksam zu machen und für die Gleichberechtigung zu kämpfen. 


Zum Hintergrund des „World Womens Day“ 


Der allererste Weltfrauentag hat am 19.03.1911 stattgefunden und wurde von der deutschen Frauenrechtlerin Clara Zetkin initiiert. Damals wurde insbesondere das Wahlrecht von Frauen gefordert, denn zu der Zeit durften sie in fast keinem Land der Welt wählen. 1919 wurde das Wahlrecht für Frauen in Deutschland dann endlich eingeführt.  

Doch erst seit dem Jahre 1958 sind Frauen und Männer vor dem Gesetz gleich. 

Bis 1977 waren Frauen in der Ehe dazu verpflichtet, sich um den Haushalt zu kümmern und sie durften nur mit der Erlaubnis ihres Mannes arbeiten gehen. 

Und erst seit 1997 ist Vergewaltigung in der Ehe strafbar. Nur um mal ein paar (schockierende!) Fakten zu nennen. Was sich heute unvorstellbar anhören mag, war vor nicht allzu langer Zeit noch Realität.


Obwohl sich mittlerweile viel getan hat, werden Frauen noch immer in vielen Bereichen strukturell benachteiligt, auch in Österreich und Deutschland. 


Benachteiligungen im Beruf 


Gestern, am 7. März, war der „Equal Pay Day“, der an die Differenz zwischen dem Arbeitslohn von Frauen und Männern erinnert - die sogenannte „Gender Pay Gap“. Laut der Statistik Austria liegt die Einkommensdifferenz zwischen Männern und Frauen in Österreich im Durchschnitt bei 12,7%.  

Verglichen mit Männern arbeiten Frauen also circa 46 Tage im Jahr kostenlos - oder anders formuliert: jedes 8. Jahr. 


Zudem sind besonders Frauen von den Belastungen der Pandemie betroffen. Denn vor Allem sie haben neben ihrem Job im Homeoffice auch noch die Kinderbetreuung und Homeschooling übernommen. Auch unabhängig davon ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie immer noch eher ein Thema, mit dem sich primär Frauen beschäftigen müssen.  


Durch das geringere Einkommen während der Erwerbszeit und die langen Kindererziehungszeiten sind Frauen auch häufiger von Altersarmut betroffen als Männer. 



(Sexualisierte) Gewalt 


Traurig, aber wahr: Sexuelle Belästigung, ob physisch oder verbal, gehört zu vielen Frauen leider zum Alltag dazu. Tatsächlich wird jede 3. Frau in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt. Im Jahr 2021 wurden in Österreich 31 Femizide begangen. Bei den Täter*innen handelt es sich dabei meistens um (Ex-)Partner oder Personen im nahen Umfeld. 



Frauen in der Fast Fashion Industrie 


Die geschlechtlichen Unterschiede werden auch besonders in der Modeindustrie deutlich: etwa 80% der Textilarbeiter*innen sind Frauen. Hungerlöhne, Überstunden, gefährliche Arbeitsbedingungen, Sexismus und Diskriminierung am Arbeitsplatz sind für viele Beschäftigte in der Fast Fashion Industrie leider Normalität.  

Was ist die Lösung? Weniger konsumieren und darauf achten, welche Unternehmen man unterstützt. Wer Fair Fashion supportet, supportet gleichzeitig auch Frauen. 


In diesen und vielen anderen Bereichen gibt es nach wie vor strukturelle Benachteiligungen für Frauen. Die Liste könnte noch endlos weitergehen. 

Daher ist es so wichtig, sich nicht mit den bisherigen Erfolgen bezüglich der Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau zufriedenzustellen. Man kann sich auf ganz unterschiedlichen Ebenen für den Feminismus einsetzen und verschiedene Themen in den Mittelpunkt stellen, jedoch geht es im Kern um eines: Sich zusammenzuschließen und gegen Ungleichbehandlung zu kämpfen. 




Quellen: 

https://fashionchangers.de/du-willst-frauen-supporten-supporte-fair-fashion/

https://www.emotion.de/gesellschaft/weltfrauentag



 

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